Sowie eine intakte Familie noch immer die wichtigste Urzelle der Gesellschaft ist, so hat sich die Gemeindeautonomie in unserem politischen System „Gemeinde-Kanton-Bund“ seit mehr als 150 Jahren bewährt. Über 2'500 Dorf- und Stadtgemeinschaften tragen entscheidend zum Wohlstand der Schweiz bei. Statt diese bewährten Strukturen zu zerstören und der „Fusionitis“ das Wort zu reden (die Wirtschaft kommt von der forcierten Fusionspolitik wieder weg!),  ist eine Stärkung der Gemeindeautonomie angesagt! Mit intelligenten Zweckverbänden bleibt eine Gemeinde leistungsfähiger und kann einen hohen Grad an Eigenständigkeit und Volksnähe bewahren.
 
Luzern und Littau sind zwei leistungsfähige Gemeinden. Wenn sie sich nun zusammenschliessen, so sollen sie für die entstehenden Kosten bitte auch selber aufkommen. Der Kanton soll jenen fusionswilligen Gemeinden helfen, die auf Finanzhilfe wirklich angewiesen sind. Aber bitte nicht nach dem hoffnungslos antiquierten Giesskannenprinzip! Kein Mensch hat etwas dagegen, wenn ländliche Kleinstgemeinden wie Lieli, Richenthal, Herlisberg, Römerswil usw. Gelder aus dem Kantonstopf erhalten. Setzen wir also die 20, bzw. 147 Millionen lieber für die Schwachen ein. Tun wir dies nicht, werden die Reichen reicher und die Armen tatsächlich ärmer! Ob das staatspolitisch klug ist? Ob wir das wollen?
 
Hermann Suter-Lang, Greppen